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Geschichte
Von der Gründung bis zum Zweiten Weltkrieg
Gründung im Februar 1925
Im Jahre 2000, hat jedes Dorf, das etwas auf sich hält, seinen Sportverein. Vor 75 Jahren, als der Sportverein Remmesweiler gegründet wurde, war dies noch nicht so. Die Familien, meist aus vielen Köpfen bestehend, mußten viel härter als heute für ihren Lebensunterhalt arbeiten. Fast jeder "auf dem Land" wohnende Bergmann oder Hüttenarbeiter betrieb nebenher noch eine kleine oder auch eine größere Landwirtschaft, in der alle arbeitsfähigen Familienangehörigen mit anpacken mußten. 40-Stunden-Woche oder freier Samstag - von solchen Dingen hätte man 1925 noch nicht zu träumen gewagt.
Trotz dieser ungünstigen Umstände erfuhr der Sport, insbesondere der Fußballsport, nach dem ErstenWeltkrieg auch auf dem flachen Land starken Auftrieb. So trafen sich an einem Sonntagabend im Februar 1925 im Gasthaus Zimmer - später Gasthaus Huber, heute die Pizzeria "Quattro Mori" - die sportinteressierten jungen Männer des Dorfes, um einen Sportverein zu gründen. Die Gründer waren: Emil Beyer, Wilhelm Butz, Luitpold Deutsch, die Brüder Alfred, Alois und Wilhelm Grenner, Rudolf Hell, Alois Jochum, die Brüder Alois und Josef Schmidt ("Diewels"), Alois Schmidt ("Weisjobs"), Johann Sebastian, die Brüder Adolf, Andreas und HeinrichWelter sowie die Brüder Jakob und Johann Zimmer.
Bemühungen um einen Sportplatz haben Erfolg
Zur Zeit der Gründung und auch in der ersten Zeit danach fehlte es noch an einem Sportplatz. Fußballspielen war daher zunächst nicht möglich.Man einigte sich auf das Schlagballspiel, das zur damaligen Zeit noch wettkampfmäßig betrieben wurde. Die Gründer glaubten, für dieses Spiel ohne einen größeren Platz auskommen zu können. Aber schon bald kam der völlige Niedergang dieses Spiels als Mannschaftssport, sodass man es aufgeben mußte.
Der Verein hatte sich schon von Anfang an um einem Sportplatz bemüht, denn man wollte ja Fußball spielen. Auf dem "Katzenhübel" hatte die Gemeinde zu dieser Zeit ein Waldstück abgeholzt, das für einen Sportplatz geeignet erschien. Die Gemeinde entsprach der Bitte des Vereins um Überlassung des Geländes. In mühevoller Arbeit wurden dann Wurzelstöcke ausgegraben, Dornen- und Ginsterbüsche entfernt, das Gelände eingeebnet und Tore errichtet. Alle Mitglieder arbeiteten mit Begeisterung und Hingabe. Schon an Ostern 1926 konnte man auf dem Platz spielen. Zwar war die Ausrüstung der Spieler noch mehr als dürftig. Die Mannschaft glich eher einer bunt zusammengewürfelten Schar. Die meisten Spieler hatten weder Fußballschuhe noch ein Trikot. Es verging noch einige Zeit, bis die Mannschaft mit einheitlicher Spielkleidung versehen war.
Ab Herbst 1926 nahm der Sportverein Remmesweiler mit einer Mannschaft an der Verbandsspielrunde teil. Zunächst gab es meist hohe Niederlagen. Die Spieler ließen sich dadurch jedoch nicht entmutigen. Im zweiten Jahr ging es schon besser und es stellten sich auch Erfolge ein. Zuschauer kamen nur wenige zu den Spielen. Die Einnahmen des Vereins bestanden fast nur aus Mitgliedsbeiträgen. Sie reichten eben aus, um die Bälle zu bezahlen. Die Fahrten zu den Spielen mußten die Spieler selbst bezahlen. In die Nachbarorte ging man zu Fuß.
Die Bemühungen des Vereins um Nachwuchs hatten nur wenig Erfolg. Wiederholt konnte zwar ein Schülermannschaft aufgeboten werden, es gelang aber nicht, eine Jugendmannschaft auf Dauer zusammenzuhalten. Lediglich in den Jahren 1929/30 bestand eine Jugendmannschaft, die auch Erfolge aufzuweisen hatte. Eine zweite Mannschaft hat nur zeitweise am Spielbetrieb teilgenommen.
In den Jahren 1928 bis 1932 widmete sich der Verein neben dem Fußballsport auch der Leichtathletik und hierbei insbesondere dem Langstreckenlauf. So nahmen Aktive aus Remmesweiler an Waldläufen in Winterbach, Neunkirchen, Heiligenwald und in Uchtelfangen-Kaisen teil und erzielten dabei zum Teil herausragende Erfolge.
Die "braune" Zeit: Vereinstätigkeit kommt zum Erliegen
Im Jahre 1936 kam die Vereinstätigkeit zum Erliegen. Mit der Rückkehr des damaligen Saargebietes zum Deutschen Reich im Jahre 1935 hatte die Naziherrschaft auch auf unser Gebiet übergegriffen. Die "Führer" der zur damaligen Zeit bestehenden Vereine bedurften auf Anordnung der neuen Machthaber der amtlichen Bestätigung. Bestätigt wurde nur, wer als "politisch zuverlässig" im Sinne des Nationalsozialismus galt. Dem damaligen Vorsitzenden Alois Grenner wurde die Bestätigung versagt, weil er als "politisch nicht zuverlässig" galt. Ein neuer Vorsitzender, der das Vertrauen der Mitglieder und auch das der neuen Staatsmacht besessen hätte, wurde nicht gefunden. Im übrigen wurde im Zuge der damaligen Zeit von Personen, die dem Verein fernstanden, aus politischen Gründen Zwietracht unter die Spieler gesät. Daher war an einen geordneten Spielbetrieb nicht mehr zu denken. Es konnten nur noch einige Freundschaftsspiele ausgetragen werden.
Neuer Schwung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges
Zunächst herrscht Not an so Vielem
Am 8. Mai 1945 war der Krieg zu Ende. Viele von denen, die - alle im blühenden Alter - zum Kriegsdienst eingezogen worden waren, waren gefallen oder vermisst. Die überlebenden Soldaten waren fast alle in Gefangenschaft gekommen. Erst nach und nach kehrten sie in die Heimat zurück, manche erste mehrere Jahre nach Kriegsende.
In der ersten Zeit nach dem Ende des Krieges herrschte große materielle Not. Es fehlte an Kleidung und Schuhwerk, es fehlte auch an Nahrung. Das gesellschaftliche Leben lag darnieder. Doch schon sehr bald kamen die Dinge wieder in Gang, wenngleich langsam. Doch schon im Sommer 1945 waren allerorten wieder sportliche Aktivitäten zu verspüren. Wie andernorts, so wurde auch in Remmesweiler an Fußballschuhen zusammengesucht und zusammengeflickt, was aus der Vorkriegszeit noch vorhanden war. Im August 1945 kam es dann zu einem ersten Nachkriegsfußballtreffen gegen Winterbach auf dem damaligen Sportplatz am Winterbacher Wasserwerk. Die Ausrüstung der Spieler war noch absolut mangelhaft. Nur ein Teil besaß Fußballschuhe, die meisten spielten mit festen Arbeitsschuhen. Stutzen und Trikots gab es nicht.
In diesem ersten Spiel gab es für Remmesweiler eine deftige Niederlage (1:6), aber das 14 Tage später auf dem Sportplatz "Katzenhübel" ausgetragene Rückspiel wurde 4:3 gewonnen. Schon ab Herbst wurden dann regelmäßig Freundschaftsspiele ausgetragen. Einen regulären Verbandsspielbetrieb gab es so kurz nach dem Krieg noch nicht.
Die Haupttriebkräfte der ersten Zeit nach dem Kriegsende waren Herbert Welter, Georg Heller und Jean Ballèvre. Die Pläne wurden vor allem im Keller des jetzigen Hauses Haben auf dem Scheibling geschmiedet. Im Keller dieses Hauses betrieben Georg Heller und Albert Krämer damals gemeinsam eine Schusterwerkstatt. Diese beiden sorgten auch dafür, dass die wenigen im Dorf vorhandenen Fußballstiefel so lange wie irgend möglich „am Leben“ blieben.
Auch die sportbegeisterten Mädchen und Frauen machten sich nützlich. Aus der "braunen Zeit" waren in vielen Häusern des Dorfes noch die Hakenkreuzfahnen vorhanden, die jetzt ohnehin keine Verwendung mehr hatten. Also gingen die Frauen und Freundinnen der Spieler daran, zerschnitten die Fahnen und nähten Fußballblusen daraus. Schon im dritten Spiel nach Kriegsende, im September 1945 gegen Niederlinxweiler, stand die Mannschaft mit einheitlicher Kleidung, nämlich roten kurzärmeligen Sporthemden aus Fahnenstoff, auf dem Sportplatz. Dies zeigt, wie die Not erfinderisch macht.
Auch formale Wiedergründung des Vereins
Auch das Organisatorische mußte wieder in Ordnung gebracht werden. In einer am 1. November 1945 stattgefundenen Versammlung wurde der Sportverein Remmesweiler auch formal wiedergegründet. Es wurde eine Satzung beschlossen, die den Auflagen der damaligen französischen Militärregierung entsprach. Den Vorsitz übernahm der Spieler Jean Ballèvre.
In den Vereinsakten wird dann noch von zwei weiteren Wiedergründungen berichtet. Eine zweite "Gründungsversammlung" fand am 21. Juli 1946 statt, zu der 50 Mitglieder erschienen waren. Es wurde ein neuer Vorstand gewählt. Ihm gehörten an: Wilhelm Grenner als erster und Adolf Welter als zweiter Vorsitzender, Arnold Hinsberger als Schriftführer, Albert Krämer als erster und Martin Welter als zweiter Kassierer.Wilhelm Grenner behielt den Vorsitz bis Februar 1948.
Da aller guten Dinge meist drei sind, gab es auch noch eine dritte Wiedergründungs-Versammlung. Sie fand am 29. Februar 1948 statt. Auf ihr wurde Rudolf Hell zum Vorsitzenden gewählt. Er behielt dieses Amt mehrere Jahre lang.
Weshalb es zu diesen drei Wiedergründungen nach dem Krieg kam, ist nicht mehr festzustellen. Die Ursache hierfür dürfte darin zu suchen sein, dass die Vorschriften der damaligen französischen Besatzungsbehörde über das Vereinswesen des öfteren geändert wurden.
Ab 1946 gab es wieder normalen Spielverkehr
Bis zum Jahre 1946 hatte sich die Lage soweit normalisiert, dass es wieder eine Verbandsrunde und auch eine Pokalrunde gab. Zu dieser Zeit besaß die Mannschaft des Sportvereins Remmesweiler eine beachtliche Spielstärke, was sich besonders während der Pokalrunde im Herbst 1946 zeigte. Damals wurden nacheinander die klassenhöheren Mannschaften von Winterbach, Alsweiler und Oberthal aus dem Rennen geworfen. Das Pokalaus gab es erst im Spiel in Schiffweiler, wo Remmesweiler ersatzgeschwächt 3:4 unterlag.
Geringes Vermögen, aber viel Verwaltungsarbeit
Während der ersten Zeit der französischen Besatzung - etwa bis 1948 - war von den Vereinsvorständen ein außergewöhnliches Maß an Verwaltungsarbeit zu bewältigen. Allmonatlich mußten Berichte in Deutsch und Französisch über das Vereinsgeschehen an die Behörde erstattet werden. Aus diesen Berichten ist Näheres über die damalige Vereinssituation abzulesen. Damals war die Mitgliederzahl noch sehr gering. Im April 1946 zum Beispiel gehörten dem Verein 30 aktive und 11 inaktive Mitglieder an. Aus dem Bericht über diesen Monat geht weiter hervor, dass nur 1 Fußball vorhanden war und dass das Barvermögen des Vereins 200 Reichsmark betrug. An dringend benötigten Gegenständen sind in dem Bericht genannt: 2 Fußbälle, 10 Paar Fußballschuhe, 12 Sporthemden, 11 Sporthosen, 11 Paar Strümpfe und 1 Paar Knieschützer für den Torwart.
Der freie Kauf dieser Gegenstände war zur damaligen Zeit nicht möglich, weil es wegen der allgemeinen Nachkriegsnot solche Dinge in den Geschäften noch nicht gab. Erst nach der Eingliederung des Saarlandes in den französischen Markt (November 1947) erschienen wieder - zunächst in sehr begrenztem Umfang - Sportartikel in den Geschäften.
Da man - wie oben erwähnt - kaum etwas kaufen konnte, hatte der Verein in dieser Zeit nur wenig Auslagen. Daher wuchsen die Bareinnahmen des Vereins zunächst stetig, von 200 Reichsmark im April 1946 auf 1770 Saarmark im November 1947. (Die Saarmark hatte im Sommer 1947 die Reichsmark als Währung abgelöst; sie selbst wurde am 20.11.1947 durch den französischen Franken ersetzt. Damit wurde die Eingliederung des Saarlandes in den französischen Markt vollzogen.)
Einnahmen hatte der Verein in den Jahren 1947 bis 1949 auch aus verschiedenen Theaterabenden, die die damals vorhandene Laienspielschar des Vereins bestritt. Relativ häufig veranstaltete der Verein in dieser Zeit auch Tanzabende; ihre Erlöse flossen ebenfalls in die Vereinskasse.
Sportplatz "Katzenhübel" wird verlängert
Im Sommer 1947 ging man daran, den Sportplatz "Katzenhübel", der ursprünglich nur eine Länge von 75 Metern aufwies, um 12 Meter in Richtung Habenichts zu verlängern. Die Vereinsanhänger haben dazu in einer etwa zwei Monate dauernden Arbeit viel Erde bewegt. Von der Firma Reinshagen Nachf., die den nahegelegenen Steinbruch im Steinberg betrieb, wurden dem Verein kostenlos Gleise und Kipploren überlassen. Dadurch war die Erdbewegung viel leichter zu bewerkstelligen, als dies beispielsweise mit Schubkarren zu machen gewesen wäre. Die Inbetriebnahme des verlängerten Platzes erfolgte im Rahmen eines Sportfestes am 14. September 1947.
Noch 20 Jahre in der untersten Spielklasse
Bis 1959: Nur eine Mannschaft im Spielbetrieb
Trotz aller Bemühungen gelang es über lange Zeit nicht, eine zweite Mannschaft oder gar eine oder mehrere Jugendmannschaften an der Verbandsrunde teilnehmen zu lassen. Sieht man vom Jahr 1953 ab, in dem eine Jugendmannschaft fast ein ganzes Jahr lang in der Verbandsspielrunde gehalten werden konnte, so waren während der übrigen Zeit Jugendmannschaften oder eine zweite Mannschaft nur bei besonderen Anlässen wie Sportfesten oder ähnlichem im Einsatz.
Wies die erste Mannschaft in den ersten Jahren nach dem Krieg eine beachtliche Spielstärke auf, so gab es Mitte 1948, als eine Reihe bewährter Stammspieler ihre Laufbahn beendeten, einen Bruch. Über Jahre hinweg wurde danach nur mit sehr mäßigem Erfolg gespielt. Ein geordnetes Training - etwa noch mit einem geprüften Trainer - gab es zur damaligen Zeit noch nicht. Remmesweiler war in diesen Jahren fast ausnahmslos auf Plätze der unteren Tabellenhälfte abonniert. Die geringen Erfolge der Mannschaft hatten auch negative Auswirkungen auf die Vereinsfinanzen. Zu den Heimspielen kamen meist nur wenige Zuschauer, so dass die Einnahmen aus dem Spielbetrieb gering waren. Die seit 1952 aus dem Sporttoto gewährten Fahrkostenzuschüsse ließen jedoch den Verein gut über die Runden kommen.Günstig auf die Vereinskasse wirkten sich auch die fast jährlich durchgeführten Sportfeste aus, wenngleich die sehr bescheidenen Verhältnisse der damaligen Zeit - Lage des Sportplatzes mehr als 1000 Meter vom Dorf entfernt, Fehlen eines Vereinsgebäudes am Sportplatz - einen Vergleich mit den Sportfesten der späteren Jahre nicht zulassen.
Das 30-jährige Bestehen wurde 1955 gebührend gefeiert. Beim Festkommers im Saale Schäfer am 11. Juni wurden langjährige Mitglieder geehrt. Die Brüder Alfred und Wilhelm Grenner sowie Rudolf Hell - sie gehörten zu den Vereinsgründern - erhielten die goldene Vereinsehrennadel. Ernst Diehl, Johann Krämer, Adolf Lindner und Richard Schönenberger wurden mit der silbernen Nadel ausgezeichnet. Ein Sportfest mit den Mannschaften aus Dirmingen, Furschweiler, Hirzweiler, Niederlinxweiler, Oberlinxweiler, Steinbach bei Ottweiler und Remmesweiler bildete den Rahmen für das Jubiläum.
1960 bis 1962: Neubau des Sportplatzes im "Pfannenstiel"
Wie oben erwähnt, war der Sportplatz auf dem "Katzenhübel" 1947 in Eigenarbeit um 12 Meter verlängert worden. Auch 1952 ist wieder an dem Platz gearbeitet worden. In diesem Jahr wurde das starke Seitengefälle etwas gemildert, indem die Erde auf der höher gelegenen Hälfte abgetragen und auf der tiefer gelegenen Seite aufgeschüttet wurde. Das Grundübel aber - die große Entfernung vom Dorf - konnte nicht beseitigt werden.
Mit der Einführung des Sporttoto war für die Sportvereine eine neue ergiebige Finanzquelle entstanden. Vielerorts entstanden jetzt neue Sportplätze, die hauptsächlich aus Totogeldern finanziert wurden. In den Jahren nach 1955 reifte auch beim Sportverein Remmesweiler der Entschluß, einen Sportplatz in der Nähe des Dorfes zu bauen. Zwar war der Sportplatz "Katzenhübel" trotz seiner abseitigen Lage und seiner sonstigen schwerwiegenden Mängel (Unebenheiten!) vielen Sportlern des Dorfes ans Herz gewachsen. Zum einen steckte für viele darin ein erhebliches Stück eigene Arbeit, zum anderen war der Platz rundum von Wald umgeben, sodaß besonders bei scharfem Wind immer guter Schutz vorhanden war.
Im Sommer 1959 fasste der Gemeinderat unter dem damaligen Bürgermeister Josef Schmidt, selbst einer der Vereinsgründer, den Beschluß zum Neubau eines Sportplatzes. Die Finanzierung konnte im Zusammenwirken mit der Sportplanungskommission zufriedenstellend geregelt werden. Die Gemeinde erwarb im "Pfannenstiel" das notwendige Gelände. Im November 1959 schrieb das Saarbrücker Ingenieurbüro Kopper im Auftrag der Sportplanungskommission die Arbeiten aus. Die Auftragsvergabe erfolgte am 29. Juni 1960 an eine Eppelborner Firma. Im Juli 1960 wurde mit den Arbeiten begonnen. Diese zogen sich aus besonderen Gründen über lange Zeit hin.
Die ausführende Firma, die zur gleichen Zeit den Vorflutkanal für die Ortskanalisation durch die "Breitwies" verlegte, ging im Frühjahr 1962 in Konkurs, zu einer Zeit, als ein Rest an Arbeiten am Sportplatz noch auszuführen war. Für diese restlichen Arbeiten mußte eine neue Ausschreibung vorgenommen werden. Diesen Auftrag erhielt eine Firma aus Neunkirchen. - Die Kosten für den Bau des neuen Sportplatzes beliefen sich auf insgesamt etwa 65.000 DM. Hierzu gewährte die Sportplanungskommission einen Zuschuß in Höhe von rund 80 Prozent der Kosten. - Die Inbetriebnahme des neuen Platzes erfolgte ohne besondere Feierlichkeiten in einem Freundschaftsspiel gegen die Amateure von Borussia Neunkirchen. Karl-Heinz Michels war es vergönnt, in diesem Spiel das erste Tor für Remmesweiler auf dem neuen Platz zu schießen.
Ab 1959: Erfolgreiche Jugendarbeit unter Herbert Welter
Gegen Ende der 50er Jahre wurde vom Fuflballverband eine Verbandsspielrunde mit so genannten Knabenmannschaften, bei der die Mannschaft aus nur sieben Spielern bestand (D-Jugend), ins Leben gerufen. Es wurden verbandsseitig eigens Knabentore geschaffen und den Vereinen zur Verfügung gestellt. Auch der Sportverein Remmesweiler meldete eine Knabenmannschaft zur Spielrunde 1959/60 an. Ihr gehörten mit Leander Alles, Willi Fuchs, Otmar Geßner, Dieter Guthörl, Friedbert Klos, Erich Scherer und Urban Welter talentierte Spieler an. Die Mannschaft wurde von Herbert Welter trainiert und betreut. Sie erzielte auf Anhieb die Staffelmeisterschaft. Im Kampf um den Gruppensieg scheiterte sie am FC St.Wendel.
In den folgenden Jahren blieben diese Spieler im wesentlichen zusammen; später kamen noch weitere talentierte Kräfte hinzu. In den älteren Jugendklassen erzielten sie in den Folgejahren weitere Staffelmeisterschaften. Für den sachkundigen Beobachter war abzusehen, dass es nach Eingliederung dieser Spieler in die erste Mannschaft irgendwann auch zum Aufstieg in die nächst höhere Klasse reichen würde.
Vorerst noch saure Jahre bei den Aktiven
In der Spielsaison 1960/61 konnte neben der ersten Mannschaft erstmals auch eine zweite Mannschaft in die Verbandsspielrunde geschickt werden. Aber nur ein Jahr später, während der Saison 1961/62, zogen sich dann fast sämtliche Spieler der ersten Mannschaft vom aktiven Spielbetrieb zurück. Die Folge war, dass die Spieler der zweiten Mannschaft in die erste Garnitur aufrücken mußten und die zweite Mannschaft abgemeldet wurde. Für die Aktiven begannen jetzt "saure" Zeiten. Hohe Niederlagen mußten eingesteckt werden. Obwohl jetzt durch den in Dorfnähe gelegenen Platz bessere Trainingsmöglichkeiten bestanden, fand man den SV Remmesweiler nach Abschluß der Meisterschaftsrunden in den Jahren 1961 bis 1964 immer auf dem letzten bzw. dem vorletzten Tabellenplatz. Dennoch gab die Mannschaft nicht auf.
Nach dem 40-jährigen Jubiläum wird es besser
Zum 40-jährigen Jubliäum im Jahre 1965 wurde wieder ein großes Sportfest aufgezogen. Obwohl der Verein zu dieser Zeit nur über ein Barvermögen von etwa 450 DM verfügte, riskierte der Vorstand mit Ludwig Zimmer an der Spitze eine Veranstaltung in großem Rahmen mit einem auf dem Schulhof aufgestellten Festzelt. Die dazu eingegangenen Verpflichtungen beliefen sich auf ein Vielfaches des Vereinsvermögens. Das Fest brachte dann auch einen in finanzieller Hinsicht großen Erfolg. Das Barvermögen belief sich hinterher auf etwa 3.000 DM, ein Betrag, der bis dahin noch nicht erreicht worden war.
Durch Zugang junger Spieler war die Spielstärke bei den Aktiven inzwischen beträchtlich gestiegen. In der Saison 1965/66 erreichte die Mannschaft nach einem intensiven Wintertraining unerwartet die Vizemeisterschaft in ihrer Klasse. Bei etwas Glück wäre sogar die Meisterschaft gelungen. Das entscheidende Spiel beim späteren Meister Winterbach ging jedoch mit 1:3 etwas unglücklich verloren.
1966/67 gelingt der Aufstieg in die B-Klasse
Gut gerüstet ging die Mannschaft in die Saison 1966/67. Bereits ein Jahr zuvor hatte Herbert Welter, bis dahin nur Trainer der Jugendmannschaften, auch das Training der Aktiven übernommen. Am Ende der Vorrunde war Remmesweiler Herbstmeister.Doch die Rückrunde verlief noch recht dramatisch. Es gab einen erbitterten Kampf um den Titel, in dem neben Remmesweiler noch Niederlinxweiler, Sotzweiler und die dritte Mannschaft von Marpingen mitmischten. Am Ende der Runde lagen Remmesweiler und Niederlinxweiler mit je 40:12 Punkten vorn. Der Meister mußte also in einem Entscheidungsspiel ermittelt werden. Dieses fand in Oberlinxweiler statt. Das Spiel fand ein sehr starkes Publikumsinteresse. Knapp 1.000 Zuschauer waren gekommen, jeweils ein großer Anhang aus beiden Lagern, viele aber auch aus Oberlinxweiler und dem ganzen Kreis St. Wendel. Das Spiel verlief sehr spannend. Dieter Guthörl erzielte bereits in der 12. Minute das 1:0 für Remmesweiler. Dann fielen lange Zeit über weder auf der einen noch der anderen Seite Tore. Niederlinxweiler hatte wie Remmesweiler im Feldspiel sehr gute Szenen, es fehlte der Mannschaft aber ein schußstarker Stürmer. In der 75.Minute zog wieder Guthörl mit einer Vorlage davon. Den Alleingang schloß er mit einem Prachttor ab. Dies war der Sieg. Großer Jubel der Remmesweiler Anhänger bei Spielende. Es gab natürlich wie immer bei großen Erfolgen Freibier in Mengen. Mit der Meisterschaft war der Aufstieg aus der C-Klasse in die B-Klasse verbunden. Das Entscheidungsspiel bestritten folgende Spieler: Leander Alles, die Brüder Jacques und Marcel Ballèvre, Norbert Engel, Willi Fuchs, Dieter Guthörl, Norbert Krämer, Erich Scherer, Dieter Welter, Urban Welter und Robert Zimmer. Die Meisterschaft wurde kurze Zeit später im Rahmen eines Sportfestes gebührend gefeiert.
Ab Mitte der 60er Jahre
Neue Abteilungen werden gegründet und finden Aufnahme in den Verein
Der Aufschwung bei der ersten Fuflballmannschaft und der im Jahre 1967 erfolgte Aufstieg in die nächst höhere Klasse wirkten sich überaus belebend auf die gesamte Vereinstätigkeit aus. Schon mehrere Jahre zuvor war eine Jugendabteilung ins Leben gerufen worden. Wie an anderer Stelle erwähnt, hatte es 1959 mit einer Knabenmannschaft unter Herbert Welter begonnen. Danach waren weitere Jugendmannschaften gebildet und ebenfalls von HerbertWelter trainiert worden. Ab 1966 hatte der Verein auch bei den aktiven Fußballern eine zweite Garnitur in der Verbandsspielrunde.
Die Ausweitung der sportlichen Aktivitäten setzte sich nach dem Aufstieg der ersten Fußballmannschaft verstärkt fort.
Im Jahre 1966 hatte sich eine Gruppe junger Tischtennis-Interessenten auf Initiative von Franz-Rudolf Federkeil im damaligen Gasthaus Bill zu einer eigenen Sparte zusammengeschlossen und beim Sportverein Aufnahme gefunden.
Dieser Sparte stand schon bald nach ihrer Gründung die große Gymnastikhalle im Dachgeschoß der Schule zum Training sowie auch für die Spiele zur Verfügung, was sich sehr segensreich für die Sparte auswirkte.
Auch die Alt-Herren-Fußballer waren in den 60er Jahren öfter auf den Plan getreten, wobei sich unter anderen Jupp Zimmer als Organisator von Spielen und Ausflügen betätigte. Zunächst wurden nur sporadisch Spiele ausgetragen, ab 1965 gab es dann schon Spiele in einer gewissen Regelmäßigkeit. Schließlich erlangte das Auftreten von Alt-Herren-Mannschaften im ganzen Land derart an Bedeutung, dass der Saarländische Fußballverband sich genötigt sah, regelnd einzugreifen. Im Jahre 1972 schließlich wurde dann beim Sportverein Remmesweiler auch formal eine Alt-Herren-Abteilung gegründet, zu deren erstem Leiter Reinhold Jäckle gewählt wurde. Seither bildet diese Sparte ein starkes Standbein des Vereins.
Was den Männern recht ist, muß auch uns billig sein, dachten die Frauen und gründeten im Jahre 1972 eine Damen-Gymnastik-Gruppe. Der Sportverein, der die Gruppe als Sparte aufnahm, und auch die damals noch selbständige Gemeinde Remmesweiler leisteten Starthilfe. Wie der Sparte Tischtennis wurde auch den Damen die Gymnastikhalle in der Schule für ihre Übungen überlassen. Zur Spartenleiterin wählten die Damen Lydia Spengler; sie hat dieses Amt seither ohne Unterbrechung inne.
Schließlich kam es im Jahre 1977 auch zur Gründung einer Damenfußballmannschaft unter Waldemar Pilz. Es war dies ein Truppe junger Mädchen, die größtenteils aus den umliegenden Orten stammten. Nur wenige von ihnen waren aus Remmesweiler. Die Mädchen erzielten zeitweilig beachtliche Erfolge. Im Jahre 1981 wurden die Mannschaft sogar Meister in ihrer Klasse. Das Interesse am Fußballsport ließ aber schon nach wenigen Jahren nach, sodass die Abteilung sich im Jahre 1984 auflöste.
Zwei weitere Sparten wurden im letzten Jahrzehnt vor der Jahrtausendwende gegründet:
Die Sparte Aerobic und die Sparte Bogenschießen. Die Gründung der Sparte Aerobic ist Astrid Jäckle zu verdanken. Sie hatte im Sommer 1994 zur Gründung eingeladen, wobei sie auf große Resonanz stieß.
Seither üben auch die Aerobic-Damen regelmäßig im Gymnastikraum der ehemaligen Schule.
Die jüngste und im Jubeljahr auch noch kleinste Sparte des Vereins sind die Bogenschützen. Diese Sparte wurde im Jahre 1997 von Volker Bourguignon, Jürgen L’hoste, Christof Straßer, Stefan Raber und Joachim Raber gegründet. Die im Jahr 2000 17 Mitglieder starke Sparte fand ebenfalls Aufnahme beim Sportverein Remmesweiler.
Die Schützen trainieren im Sommer am Sportplatz und im Winter im Dorfgemeinschaftshaus. Sie können trotz der kurzen Zeit ihres Bestehens bereits auf beachtliche Erfolge verweisen.