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Aus der Geschichte von Remmesweiler
Aus der Geschichte von Remmesweiler
Erstmalig wird der Ort in einer Urkunde vom 24.4.1307 genannt, nach der Godelmann von Remmeswilre dem Grafen Eberhard von Zweibrücken unter der Bürgschaft des Grafen von Saarwerden Geld geliehen hat. Ohne Zweifel aber ist der Ort wesentlich älter. Seit dem Jahre 1122 steht das Dorf mit den Grafschaften Saarbrücken und Ottweiler in engen geschichtlichen Zusammenhang. Vom Jahre 1500 ab berichten Urkunden und Tabellen Näheres über die Geschichte des Ortes. Das Verzeichnis über die Erhebung der Fräuleinsteuer aus dem Jahre 1537 gibt Auskunft über die damals vorhandenen Einwohner und ihr Vermögen.
Die Pferdehalteraufnahme von 1572 gibt für den Ort 18. Pferdehalter mit einem Bestand von 63. Pferden an. Aus einer Kontributionsliste aus dem Jahre von 1625 geht hervor, dass damals 55. Pferde und 131 Schafe vorhanden waren. Im Jahre 1634 wird auch erstmalig eine Kapelle erwähnt. Um diese Zeit waren sämtliche Einwohner der Grafschaft Ottweiler, zu der Remmesweiler gehörte, dem lutherischen Bekenntnis zugetan.
Die Schrecknisse des Dreißigjährigen Krieges erlebte der Ort im Jahre 1635. Zu den Brandschatzungen der Truppen gesellte sich noch die verheerende Wirkung der Pest. Über die totale Verwüstung des Ortes wird in einer Urkunde von 1648 berichtet, dass der Ort dermaßen zugerichtet und eingeäschert worden sei, dass kein einziges Haus davon übrig blieb. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges waren statt der im Jahre 1572 vorhandenen 63. Pferde und 18. Pferdehalter nur noch 7. Untertanen mit 3. Pferden vorhanden. Die Gemeindeordnung des Dorfes Remmesweiler aus dem Jahre 1663, erstmalig veröffentlicht von Dr. L. Prinz, Köln, stellt einen grundlegenden Beitrag zur Ortsgeschichte dar.
Es muss angenommen werden, dass die eingangs erwähnte Kapelle ebenfalls im Jahre 1635 durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges zerstört wurde. Im Jahre 1701 war Remmesweiler mit 18 Haushaltungen größer als Ober- und Niederlinxweiler, und gleichzeitig Sitz der Meierei (Bürgermeisterei). Die Schreibweise von Remmesweiler im Laufe der Jahrhunderte
1307 = Remmeswilre (Jungk, Reg. z. Gesch. d. Grafen von Nassau- Saarbrücken.
1343 = Rymetzwiler (im gleichen Werk)
1484 = Rymerwillere (Trierer Jahresberichte)
1485 = Rimerßwiler (Zunftbuch der St.Wendeler Schumacher und Gerberzunft)
1491 = Rimersweiler (Trierer Jahresbericht)
1493 = Rymerswilre ( Trierer Jahresberichte)
1512 = Rymerßwiler ( Zunftbuch der St.Wendeler Schumacher- und Gerberzunft.
1537 = Rimerswiller ( Fürst, Älteste Einwohnerverzeichnisse des Oberamtes Ottweiler)
1542 = Rymeßweyller (Türkenschatzung)
1572 = Remeßweiler (Pferdehalter-Aufnahme)
1625 = Remmeßweiller (nach Kontributionsliste)
1665 = Remmeseyler (Fräuleinsteuer)
1684 = Remmesweiler (Landesbeschreibung von 1684)
1730 = Remmesweyller (Frongelderlaß)
1769 = Remmesweiler (Aus dem Bannbuch der Gemeinde
Seit der Bannbuchbelegung im Jahre 1769 ist die Schreibweise des Ortsnamen die gleiche geblieben.
Älteste Einwohnerverzeichnisse von Remmesweiler
Fräuleinsteuer von 1537
Rimerswiller (Remmesweiler)
Keter Peter Fusenn Michel |
Purnn Petgin Paulus |
Heilmann Veltin |
Steffann Vul Hans |
Godmann Hans Greffen Johann |
Schwengell Jacob Schwann Peter |
Beiklers Godman Scheffer Hengin |
Hell Hans Hensgin Peter |
Chun Schmidt |
Schwetzer Nicolos Wendlin |
Michel Boll |
Gelenn Hensgen |
Türkenschatzung von 1542
Rymeßweyller (Remmesweiler)
Kettern Peter Sin Knecht Michelß Nickel |
Borzenn petgin fossem michel Schäffer Georg |
Heylmann Paulus Haupert Schmit |
Steffan Wust hanns Weiß Peter |
Godmans hans Wust veltin Johannes Georg |
Sin Knecht Sin Zwen knecht Hans Debalt |
Schwingell Jakkob Paulus hans Kieß Georg |
Sin knecht Sin knecht Hanß Wagner |
Hellen Hans krebenn Johann |
Conne Sin knecht |
Der schweitzer Schwanen peter |
Michel buttel Scheffer henngin |
Sin knecht Hennigins peter |
Gelenn hengin Der schmit |
Beuklers godman Niclaus wendlin |
Sin knecht kuw hanns |
Pferdehalter- Aufnahme von 1572
Remeßweiler (Remmesweiler)
Kettern Nickel Boeß Heller |
Haupert Paulus |
Heilmans Velten Fuschen (Fuchs) Wendell |
Heilmans Paulus Schecken Hensel |
Wagners Hans Kreben Jakob |
Schwingel Mathis Schwanen Jakob |
Dorren Engel Groß Michel |
Hel Hans Buttelß Michel |
der Spengler Brots Hensel |
Kontributionsliste von 1625
Ketters Nickel Paulus Nickel |
Hans Remmer Klein Nickel |
Heilmanns Adam Fuchsen Oster |
Sorgen Trenz Maiers Debolt |
Wagner Hans Debalt Küeffern Michel |
Schwengel Georg Büttels Heilmann |
Stro Elß Schwanen Georgen |
Hellen Seimet Schäffers Barbel |
Hümeß Hanß Groß Michel |
Schwanen Nickel Andereß |
Häuserbeschreibung von 1634
Remmesweiler
Hans Römers-Behausung - Heylmans Adams –Behausung
Sorren Trenzen-Behausung- Hauprecht Wagners Behausung
Georg Schwingel- Behausung- Andreas Großen-Behausung
Stoh Nickels-Behausung- Lamprechts Hellen- Behausung
Humes Jakoben-Behausung - Frantz Schuemachers-Behausung
Paulus Nickeln-Behausung- Oster Fuchse- Behausung
Kuffers Michel-Behausung- Buttels Heylmann Behausung
Hans Kreben-Behausung Nickel Schwanen-Behausung
Theobald Scheffers-Beh- Michael Großen-Behausung
Michels Nickel-Behausung- Scheffer Geörgen-Behausung
Lamprechts Hansen- Beh. Weber Nickel-Wittiben Catharina-Behausung
Meyers Theobalten-Wittiben Amalia- Behausung
Krieger clausen- Wittiben Margarethen- Behausung
Johann Thomasen- Behausung- abgebrannt.
Vorstehende Listen sind entnommen aus dem „Ältesten Einwohnerverzeichnis des ehemaligen Oberamts Ottweiler“
Im Jahre 1756 wurde an der Römerstraße eine Ziegelei erbaut, aus der sich später der Wohnplatz „Rheinstraßer- Ziegelhütte“, mit dem Ortsteil „Habenichts“, entwickelte. Der rechte Teil dieser kleine Siedlung gehörte bis 1962 zu Remmesweiler. Das Übergreifen der Französischen Revolution in unserer Heimat brachte eine grundlegende Umwandlung der Gesellschaftsordnung.
Im Frieden zu Campo-Fromio 1797 kam Remmesweiler mit dem linken Rheinufer für einen Zeitraum von fast 20 Jahren zu Frankreich. Abgesehen von der Einführung der Napoleonischen Gesetzessammlung (Code civil) wurde auch der französische Revolutionskalender eingeführt. Die Eintragungen in den Standesamtsregistern aus jener Zeit sind in französischer Sprache.
Napoleons Feldzug gegen Russland 1812-1813 brachte auch für die Bevölkerung des Ortes Lasten und Leiden mit sich. Aus Urkunden ist ersichtlich, dass auch Söhne unseres Dorfes als Soldaten in der französischen Armee dienen mussten. Der Sturz Napoleons brachte im Rahmen der Rückkehr der Rheinlande zu Deutschland auch unserem Orte die Wiedervereinigung mit dem deutschen Vaterlande. Auf dem Wiener Kongress (1815) wurden die politischen Verhältnisse in Mitteleuropa neu geregelt. Unsere engere Heimat wurde dem Herzog Ernst von Sachsen-Coburg zugeteilt. Dieses „Coburger-Ländchen“, zu dem auch Remmesweiler gehörte, erhielt den Namen „Fürstentum Lichtenberg“ mit der Residenzstadt St.Wendel.
Durch Staatsvertrag vom 31. Mai 1834 trat der Herzog von Coburg seine Hoheitsrechte an den König von Preußen ab. Aus dem vorgenannten Fürstentum Lichtenberg entstand der zum Regierungsbezirk Trier (Rheinprovinz) gehörige Kreis „St. Wendel“. Seit dieser Zeit gehört Remmesweiler zum Kreis St.Wendel und zwar verwaltungsmäßig seit 1822 zur Bürgermeisterei St.Wendel-Stadt und seit 1846 zur Bürgermeisterei „St. Wendel-Land“.
Im Jahre 1820 wurden die ersten gemeindeeigenen Schulhäuser errichtet und erstmalig ausgebildete Lehrer berufen. Gegen Ende der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts sank, bedingt durch die Missernten und schlechte Erwerbsmöglichkeiten, die Lebenshaltung der Dorfbevölkerung von Jahr zu Jahr. Aus diesem Grunde wanderten viele Familien, vornehmlich nach Nordamerika aus. Für das gesamte neunzehnte Jahrhundert ergibt sich für den Ort durch Auswanderung ein Bevölkerungsverlust von 150 Personen.
Durch den in der Zeit von 1857-1860 erfolgten Bau der Rhein-Nahe-Bahn erhielten viele Dorfbewohner eine neue Erwerbsquelle. Die gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts sich stetig entwickelnde Industrie, besonders des Kohlenbergbaues und der Eisenindustrie im nahen Saarkohlengebiet, hat sich auf die Entwicklung des Ortes nur im geringen Maße ausgewirkt. War Remmesweiler bis dahin eine rein bäuerliche Gemeinde, so entstand jetzt der Typ des Bergmannsbauern. Im Jahre 1888 erhielt der Ort ein neues Schulhaus, das im Jahre 1957 als Verkehrshindernis beseitigt wurde, nachdem die Gemeinde im Jahre 1954/55 ein modernes Schulhaus errichtet hatte.
Erwähnenswert ist die im Jahre 1933 erfolgte Einweihung der katholischen Filialkirche. Durch den Friedensvertrag von Versailles 1920 wurde Remmesweiler mit dem gesamten Saarland verwaltungsmäßig von Deutschland abgetrennt und dem Völkerbund unterstellt. Die Frankenwährung wurde unter Einschluss in das französische Zollgebiet eingeführt. Seit 1935 gehörte der Ort mit dem übrigen Saarland wieder zu Deutschland. Die Zollgrenze wurde wieder an die frühere deutsch-französische Grenze zurückverlegt und die Frankenwährung durch die Markwährung abgelöst ( 1 Mark - 6 Franken). Mit dem in der Folgezeit begonnenen Bau des Westwalles, dessen Befestigungsanlagen auch in unmittelbarer Nähe unseres Dorfes entstanden, setzte für unsere Heimat eine, wenn auch nur scheinbare Blütezeit ein.
Der zweite Weltkrieg hat im Dorfe keine Zerstörung an Gebäuden hinterlassen, aber die Namen von 42 Gefallenen und Vermissten auf dem Gedenksteinen des Kriegerehrenmals zeugen davon, dass der Ort im letzten Weltkriege schwere Blutopfer gebracht hat. (erster Weltkrieg 20 Gefallene und Vermisste) Während der Dauer des Krieges hat die Gemeinde das Flüchtlingselend insofern erlebt, als hier etwa 200 Bewohner des geräumten Saartales untergebracht waren, obschon der Ort durch größere deutsche Nachschubverbände stark belegt war. Am 19.3.1945 rückten amerikanische Panzerspitzen, vom damaligen Ortsteil Habenichts kommend, in den Ort ein, nachdem noch Tage zuvor deutsche Truppen innerhalb des Banngebietes in Rückzugskämpfe verwickelt waren.
Nach dem Abrücken der Amerikaner kam der Ort Mitte Juli 1945 zur französischen Besatzungszone. Im Jahre 1947 wurde eine eigene „Saarländische Regierung“ gebildet, und durch die am 20.11.1947 eingeführte französische Währung (1 Mark - Saarmark - 20 französische Franken) lernten die Bewohner unseres Ortes wieder mit französischem Gelde umgehen.
Wiederum im Jahre 1957 erfuhr unsere Heimat das Schicksal eines Grenzlandes. Insofern, als das Saarland wieder politisch an die Bundesrepublik angeschlossen wurde. Am 6.7.1959 erfolgte mit dem Fall der Zollschranken auch die wirtschaftliche Rückgliederung. Der Währungsumtausch erfolgte zum amtlichen Kurs: 100 frz. Franken - 0,85 DM.
Bevölkerungsstatistik von Remmesweiler 1802- 1956
Dem im Jahre 1820 errichteten Schulhäusern folgte im Jahre 1888 ein inzwischen längst beseitigter Erweiterungsbau, nachdem die Gemeinde in den Jahren von 1954 bis 1956 ein modernes Schulhaus erhalten hat. Aber auch dieses Schulgebäude dient inzwischen einem anderen Zweck. Nachdem die Schulkinder von Remmesweiler im Jahre 1974 in zentralen Schulen nach Oberlinxweiler bzw. St.Wendel umgeschult wurden, wurde das Schulgebäude von der Stadt St.Wendel in den Jahren 1981/82 zu einem Dorfgemeinschaftshaus umgebaut.
In den Jahren 1932/33 hat die katholische Kirchengemeinde auf der „Kappel“ ein eigenes kleines Gotteshaus gebaut, das in den Jahren 1966/67 erweitert wurde. In den Jahren 1974/75 hat die evangelische Kirchengemeinde eine Kapelle auf dem „Eckspiel“ erbaut. Der ehemaligen Gemeinde Remmesweiler wurde im Sommer 1970 vom damaligen Innenminister ein Wappen verliehen, das als Wappenzeichen eine Wolfsangel- das Zeichen von Nassau-Saarbrücken-und ein Andreaskreuz - das Wappenzeichen der Herren von Dagstuhl - enthält.
Im Jahre 2002 ging eine Biologische Kläranlage oberhalb der Kiesmühle in Betrieb. Das zu reinigende Wasser wird zur Kläranlage geleitet, wobei durch Regenüberläufe des Hauptsammlers die der Kläranlage zugeführte Wassermenge reduziert wird. Bei der Anlage angekommen wird das Abwasser über ein vorgeschaltetes Pumpenwerk in einen Sand- und Geröllfang geleitet, in dem die groben Inhaltsstoffe zurückgehalten gehalten werden. Von dort fließt das Wasser in den ersten Abwasserteich, der ein Aufstauvolumen von 320 Kubikmetern besitzt. Die beiden belüfteten Teiche haben eine Gesamtoberfläche von 1250 Quadratmetern, der nachgeschaltete Schönungsteich ist etwa 500 Quadratmeter groß.
Nachdem schon im Jahre 1989 Remmesweiler beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ auf Landesebene eine Silbermedaille erhielt, wurde unser Ort beim zwanzigsten Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf hat Zukunft“ 1999 als Kreissieger und im Jahre 2000 auch als Landessieger ausgezeichnet.
Beim saarländischen Bauernhauswettbewerb 2002 wurde das denkmalgeschützte Anwesen von Uwe Zimmermann zum schönsten Bauernhaus gekürt. Viel Arbeit und Geld hat Uwe Zimmermann in die Restaurierung seines Bauernhauses gesteckt. Dabei hat er großen Wert auf Stil und besonders auf die Region früher typischer Materialien gelegt.
Die Bauernhäuser geben Remmesweiler ein ganz besonderes Gepräge und damit eine hohe Identifikationswert für die Bürger und die Jugend. Nach dem Dorferneuerungsplan aus dem Jahre 1999 befinden sich im alten Ortskern von Remmesweiler noch 48 gut erhaltene bzw. erhaltenswerte Gebäude. Das ist im Saarland einmalig. Der Ort hat sich vom reinen Bauerndorf zu einem liebenswerten und lebendigem Wohnort gewandelt, ohne dabei seine Wurzeln zur Vergangenheit zu verlieren.
Landschaftliche Lage von Remmesweiler:
Die Gemarkung Remmesweiler gehört zum nordsaarländischen Bergland ) zwischen Blies und oberer Nahe) Die Landschaftsform zeigt für das Saar-Nahe-Bergland typischen Züge: Breit gewölbte, teilweise entwaldete Höhenrücken sowie aus Eruptivgesteinen geformten Berge. (Steinberg) Langgestreckt breitet sich das zweihundertachtzig Meter über dem Meeresspiegel liegende Dorf in einer von sanften Hügeln umgebenen Mulde aus, die im Osten von der dreihundertachtzig Meter hohen Kuppe des Steinbergs, im Westen von dem über 400 Meter hohen Höhenzug der Rainstraße beherrscht wird. Zahlreiche Waldkulissen (mehrere Landschaftsschutzgebiete) und schöne Fernsichten von verschiedenen Stellen der Rainstraße und des Steinberges beleben das Landschafsbild. Von den umliegenden Höhen aus kann man das reizende Dorfbild genießen: den flachen Wiesengrund mit den langgestreckten Bauernhäusern, zwischen denen sich das satte Grün der Bäume und Auen abhebt. Greifbar nahe sind die bewaldeten Hänge, die das Bild des Dorfes als harmonisches Ganzes abrunden.
An markanten Gebäuden fallen dem Besucher besonders das großzügig angelegte
Dorfgemeinschaftshaus, der historische Glockenturm und die katholische und evangelische Kirche ins Auge.
Mein Heimatdorf
von Wilhelm Weber
Remmesweiler Heimat -Gedicht
Von der Höhe Blick ich nieder
In das stille, weite Tal
In dem Dorfe blüht der Flieder
Grüßt der Turm am Ehrenmal
Alter Turm am Bergeshang
Zeuge aus vergangner Zeit
Deines Glöckleins heller Klang
Gab schon manchem Grabgeleit
Eines Kirchleins Kreuz im Wind
Zeugt vom sterben werden
Mahnt, dass wir nur Pilger sind
Auf dieser armen Erden
Leiser Brunnen munter fließt
Füllt den Trog am Straßenrand
Labet den der hier genießt
In der Sonne heißen Brand.
Eines Bächleins Klare Flut
Treibt das Mühlrad früh und spät
Bauersmann hat frohen Mut
Wenn gedeihet was er sät
Über Hügel weit ins Land
Zwischen Wald und Ackerrain
Zieht der Römerstraßen Band
Kündet vom vergangnem Sein
Über Felder, Wald und Wiesen
Raunt der süße Ackerwind
Läßt mich überreich genießen
Heimatdorf ich bin Dein Kind
Menschen waren, sind verblichen
Zukunft kann uns keiner künden
Wenn einst unsre Zeit verstrichen
Laßt uns ewige Heimat finden.
Gemeindebann von Remmesweiler
Der 770 ha große Gemeindebann ist sehr niederschlagsreich (jährl. Niederschlagsmenge = 75-80 cm) Was den Wasserreichtum der Gemarkung anbelangt, so verdanken wir diesen einerseits dem durchlässigen Buntsandsteinablagerungen, die sich östlich der Rainstraße bis gegen Winterbach hinziehen und anderseits dem großen, zusammenhängenden Waldgebiet, das den gesamten Ostabhang des Rainstr-Höhenzuges bedeckt, als ergiebiges Wasserrevoir angesehen werden kann. Demzufolge wird die heimatliche Gemarkung von nicht weniger als 5 Bächen durchflossen, die sich innerhalb der Ortslage vereinigen und ihre Wasser der nahen Blies zuführen.
Ein bekanntes Naturdenkmal ist die über 300 Jahre alte Schäfereiche. Leider ist dieser stolze, traditionsreiche Baum Opfer seines Alters geworden. Im Jahre 1996 brach ein tonnenschwerer Hauptast ab. Das Sterben der Eiche war trotz vieler Bemühungen nicht mehr aufzuhalten.
Bann-Skizze
Bodenbenutzung in Remmesweiler 1935 u 1955
Betrifft Ersturkunde von Remmesweiler
Als Ersturkunde des Ortes Remmesweiler galt bisher die Urkunde vom 30.04.1307. Nach dieser Urkunde soll der Godelmann von Remmesweiler dem Grafen Eberhard von Zweibrücken unter der Bürgschaft des Grafen von Saarwerden, den der Schuldner schadlos halten wollte Geld geliehen haben.
Eine Überprüfung und Neuveröffentlichung ergab, dass es sich bei dieser Urkunde um die Herkunftsbezeichnung Dornesweiler (Lothringen heutiges Torcheville,Dep.Moselle) handelte und mit Remmesweiler nichts zu tun hatte. (Eine Bestätigung dieses neuen Sachverhalts durch Prof. Dr. Hans-Walter- Hermann liegt vor.) Somit bleibt für Remmesweiler als Ersturkunde die vom 2. Dezember 1343. An diesem Tag gab Sybod von Urexweiler sein gesamtes Eigentum dem Kurfürsten Balduin von Trier. Seine Güter erhielt er als St.Wendeler Burglehen zurück und musste von Hof Urexweiler, dem Sitz der Herren von Urexweiler, in die Burg St.Wendel umziehen, wo er Burgmann wurde.
Quellen Heimatbuch Remmesweiler 1956
Becker- Weber
F. R. Federkeil
A. Klein